Am 23. Juni 1893 fanden sich 14 turnerisch gesinnte Männer zusammen und gründeten in Schönerstadt eine Turngemeinschaft. Geturnt wurde im Saal des Gasthofes. Ein Reck und ein Holzbarren waren die ersten Sportgeräte. 1897 zählte der Turnverein bereits 34 Mitglieder. Erster Vorsitzender war der damalige Dorflehrer Bohne. Bereits 1905 beteiligten sich vier Schönerstädter Turner am 3. Kreisturnfest in Chemnitz.

Von 1909 ab wurde in der ehemaligen Richterschen Fabrik geturnt. Auf diesem Grundstück, errichtete die Turngemeinschaft 1911 in freiwilliger unbezahlter Arbeit einen Turnschuppen. Dieser bestand aus einem mit Brettern beschlagenen Balkengerüst, hatte eine Turnfläche von 9 x 6 Meter und war nicht gedielt.

Zu Beginn des I. Weltkrieges zählte der Verein 39 Mitglieder. Ab 1921 wurde auf dem Grundstück des damaligen Vorsitzenden Arno Bahndorf Handball gespielt. Am 22. Juni 1921 erfolgte die Gründung des „Arbeiterturnvereins Schönerstadt“, welcher 50 Mitglieder umfasste. Es bestanden somit zwei Turnvereine in der Gemeinde Schönerstadt mit über 200 Mitgliedern. Seit 1924 finden Turnstunden mit Kindern, das Kindertumen, statt.

Kurz nach dem Ende des II. Weltkrieges, am 20. Juni 1945 fanden sich Männer, Frauen und Jugend zusammen, um den Sport wieder ins Leben zu rufen. An dieser Versammlung beteiligten sich 54 Mitglieder. Der organisierte Sport in der damaligen sowjetischen Besatzungszone wurde erst 1947 erlaubt. Deshalb blieb das Sporttreiben bis dahin eine Angelegenheit eines kleinen verschwiegenen Dorfes. 

1947 fanden erstmalig wieder Geräteturner-Wettkämpfe statt. 1948 wurde versucht, den Sport der „Freien Deutschen Jugend“ zu unterstellen. In einer Versammlung am 17.07.1948 widersetzten sich die Mitglieder diesem Ansinnen.

Da der Turnschuppen immer baufälliger wurde und der Sportbetrieb immer reger, war der Ruf nach einem Sportplatz und einer Turnhalle nicht mehr zu überhören. Am 27. Oktober 1952 war es soweit, dass konkrete Vorstellungen zum Bau der heutigen Sporthalle vorlagen. Der Staat stellte das Geld für den Kauf des Materials zur Verfügung und die Einwohner von Schönerstadt verpflichteten sich, alle Arbeitsleistungen einschließlich Holzspenden der Waldbesitzer und Fuhrleistungen unserer Bauern kostenlos durchzuführen. Bis zur Weihe der Turnhalle auf den Namen "Friedrich Ludwig Jahn" am 18. Juli 1954 wurden 12.078 freiwillige unbezahlte Stunden geleistet.

Im Jahre 1955 wurde wiederum in freiwilliger Arbeit der Sportplatz errichtet. Seit 1956 hieß der Sportverein „Betriebssportgemeinschaft Traktor Schönerstadt“.

Im Jahre 1984 wurde durch den damaligen Rat des Kreises Flöha ein Betrag von 55.000 DDR-Mark für die Rekonstruktion der Turnhalle zur Verfügung gestellt. Da die Mitglieder wieder unzählige Stunden unbezahlt arbeiteten, konnte von den eingesparten Mitteln eine Kegelbahn an die Turnhalle angebaut werden.

In einer Mitgliederversammlung am 23.5.1990 wurde die BSG Traktor Schönerstadt aufgelöst und der Sportverein Schönerstadt e.V. gegründet.

Im Sommer 2004 wurde durch das Regierungspräsidium Chemnitz die Fördermittelzusage erteilt, um eine umfassende Sanierung der Turnhalle zu ermöglichen. Es konnten in über 2000 unentgeltlich geleisteten Stunden der Mitglieder die verschiedensten Arbeiten abgeschlossen werden, so dass die Halle wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Ende 2019 hat der Sportverein Schönerstadt e.V. durch das Land Sachsen, den Landkreis Mittelsachsen sowie der Stadt Oederan die Bewilligungsbescheide für die Sanierung der Kegelbahn erhalten. In 150 freiwilligen unentgeltlichen geliesteten Stunden wurden die Vorbereitungen für die Erneuerung des Kugeleinlaufs und der Anlauffläche geschaffen. Anschließend erfolgte der Neuaufbau durch eine Fachfirma. 

Seit Februar 2020 steht die Kegelbahn wieder für viel Spaß und sportliche Aktivität zur Verfügung.